Dienstag, 25. April 2017

Legendäre Familienzusammenführung im Nest - ein Erlebnins von Kerstin und Frank

Ich bin noch keine 30 Jahre im Kumpelnest dabei, aber an die 25 Jahre dürften es schon sein. Zwischendurch habe ich mal ein paar Jährchen ausgesetzt, was jeder der regelmäßig ins Nest geht, sicherlich gut kennt. 

Kerstin und Frank
Seit einigen Jahren bin ich wieder regelmäßig dort, denn es gibt nicht viele Orte, wo man so viel erlebt. Das bringt mich zu einer „rührenden Geschichte“ aus dem letzten Jahr:

Es war an Weihnachten. An diesem Morgen habe ich mich ernsthaft gefragt, ob ich gleich aufwache und alles nur träume. Aber nein, es ist wirklich so passiert und wann immer ich daran denke, muss ich herzlich lachen, so „rührend“ war es.

Die Crew noch ein paar Stunden zuvor
Früh war es schon am 25. Dezember 2016, nicht mehr viel los, draußen wurde es hell und wir waren uns einig: Noch ein Bier und dann raus. Frank, steht an der Tresenöffnung, um eben diese zu holen. Ich sitze an der Ecke am Tresen, als ich plötzlich hinter Frank einen kleinen dunkelhäutigen Mann beobachte, der dem großen am Ärmel zupft. Frank ist in eine Unterhaltung bzw. endlich in die Bestellung bei Nicole vertieft und bemerkt erst gar nichts, bis der dunkelhäutige Herr ihm liebevoll in die Augen blickt und ein: „Ich hab‘ Dich so lieb“ hervor stößt.  Ich frage mich gerade, ob ich mich wohl verhört habe, da wird die Aussage wiederholt: „Ich hab‘ Dich so lieb“ und danach tatsächlich noch ein „mein Sohn“ angefügt. Während Frank total irritiert guckt, grinse ich auf der anderen Seite des Tresens.

Ich denke: Wo ist verdammt nochmal jetzt wieder der Rest der Crew, die müssen das auch erleben, will mich aber gleichzeitig nicht von meinem Barhocker weg bewegen – ich könnte ja etwas verpassen. Frank hatte sich in der Zwischenzeit gefangen und wohl überlegt das „Leugnen“ nichts nützt, da „Papi“ an ihm hängt und guckt seinen neu gewonnenen Vater an und presst leise ein „Ich Dich auch“ heraus.

Er vermeidet es in meine Richtung zu gucken, denn er weiß, spätestens jetzt kann ich mich nicht mehr vor Lachen halten. Der neue Papi legt nach: „Ich will meine Tasche haben, mein­­­ Sohn“. Frank: „Wie sieht die denn aus?“ und fügt noch  leiser ein  „Papi“ hinzu. Ich liege zwischenzeitlich halb über dem Tresen, da ich schon Krämpfe vom Lachen bekomme. „Gelb“ sagt Papi und Frank sieht Nicole flehend an.“ Kannst Du bitte die gelbe Tasche für meinen Vater holen!“ Jetzt guckt auch Nicole etwas irritiert, mit seinem Vater war Frank noch nie hier. Na gut, heute ist ja schließlich Heiligabend, denkt sie wahrscheinlich und sucht dann hinterm Tresen die gelbe Tasche. Mit einer gelben Tasche geht sie zurück Richtung Frank. Der unterhält sich gerade intensiv mit seinem neuen Papi, woraufhin sich Nicole umdreht und die Tasche wieder verstauen will.  Frank - multitasking as always - sieht das aus dem Augenwinkel - mittlerweile will er Papi nur noch loswerden - und schreit: „Halt, zurück.“

Nicole macht kehrt, wieder Richtung Frank, sie gibt selbstverständlich nur Verstautes heraus, wenn sie sicher ist, dass der Fragende wirklich der Besitzer ist. Also fragt sie Frank und Papi bestimmt: „Was ist denn in der Tasche? Papi guckt irritiert und Frank etwas lauter, schon leicht genervt an Papi gerichtet: „Papi, was ist in der Tasche?“ „Was zu essen, mein Sohn“ antwortet Papi. Nicole und Frank schauen sich irritiert an und dann neugierig in die Tüte und mit krausen Nasen sich wieder an. Nicole reicht Frank mit spitzen Fingern die Tasche - vermutlich denkt sie, die Tasche lebt - , Frank gibt diese schnell an Papi weiter, der Frank gerade noch einmal versichert, wie lieb er ihn doch hat.

„Jaja“ meint Frank, und weiß nun, wie er seinen Papi schnell los wird. „Papi“, richtet sich Frank bestimmt an den deutlich kleineren Mann, „die Sachen hier müssen in den Kühlschrank. Sofort! Geh‘ mal los, ich komm‘ auch gleich nach Hause“.

Papi ist glücklich, dass er Sohn und Tasche wieder hat, dreht sich um und geht Richtung Ausgang. Zurück lässt er einen kopfschüttelnden Frank und eine Nicole und Kerstin, die sich vor Lachen biegen.


Das Schlagwort für so viele Abende im KN

Murat und Kerstin



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