Sonntag, 9. April 2017

Das Konzentrat des Lebens - Ilka's Liebeserklärung an das KN

Es war vor 7 Jahren. Meine Eltern (!) erzählten mir Geschichten vom Kumpelnest. Es waren witzige, unterhaltsame Stories und fasziniert davon versprachen sie mir mich dorthin mitzunehmen. Gesagt getan und ich verliebte mich ins KN.

Wahrscheinlich war ich gelangweilt vom Berliner Nachtleben, dieses Nachtleben, wo jeder den Techno-DJ anhimmelt und keiner mit jemanden spricht. Im KN fand ich das, was ich wollte: Tanzbare Musik, Menschen die quatschen wollen, sich amüsieren und bis zum Morgen in Extase feiern. Anschließend geht es ins Ex'n'Pop, immer hieß es "Hopp-Hopp, ab ins Ex'n'Pop, da wird gepoppt!" oder zur Bülow-Kneipe, einer Afterhour, auch mal zu einem Typen, selten nach Hause.

Was das Publikum angeht, nenne ich es das Konzentrat des Lebens. Es sind die Trader, Prostituierte, Freaks, Schnösel, Stammgäste, Hübsche, Hässliche, ihr Barleute und dazwischen ich und meine Freunde: Bereit, etwas zu erleben.

Natürlich gab es auch Zeiten, da habe ich das KN gehasst: Opfer-Nest, Zweifel-Nest, so haben wir das genannt oder auch: Dumme Schabracke, Ficki-Facki in der Barracki und so weiter. Ich weiß nicht wie viele Handys und Geld mir schon geklaut wurde und es ist wohl eine der ekligsten Toiletten Berlins.

Und trotzdem geht es immer wieder hin, es ist nah, jeder kommt rein und es ist nie langweilig. Fast schon wie ein Algorithmus habe ich mit meinen Mädels ausgeklügelt, welches wohl der beste Abend ist? Donnerstags, montags oder doch der Samstag - knüppelvoll. Und ja, sogar sonntags kann man die geilsten Abende haben. Meine Freunde lachen: "Immer KN, kennst du nichts anderes?" - Einige konnte ich anstecken, manche verstehen es bis heute nicht.

Eigentlich wollte ich nur von einem Abend erzählen, aber die Wahrheit ist, dass alle Abende im Endeffekt verschwommen sind und zu einem großen KN-Abend mutierten. Bestimmt liegt es an dem leuchtenden Gin-Tonic, den unzähligen Jägis mit Murat und an den Massagen von Knut. Flo sagt einmal, als wir verwundert waren, dass er alleine feiern war: "Das ist doch Familie hier". Damals brach bei uns schallendes Lachen aus. Heute gestehen wir uns ein, dass das KN wohl der einzige Laden ist, in den wir allein reinstampfen und jeden Zweiten schon kennen.

Ich danke euch für die schönsten Ohrwürmer (Say Halleluja, Right Here), dafür, dass ihr auf meine Tasche aufpasst, obwohl es schon aus allen Löchern quillt und die schönen Gespräche. Es fing mit meinen Eltern an und wann immer die Beiden in Berlin sind, gehen wir nach wie vor zusammen hin. 
Ich liebe Euch!

Danke, wir dich auch. Und wir werden auch weiterhin gern auf deine Tasche aufpassen und dich mit Ohrwürmern versorgen. Schön, dass es dich gibt!

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